Heavy Review Grand Design

Oberflächen-Hörer mögen immer noch dazu neigen, EDENBRIDGE im imaginären Schatten NIGHTWISHs zu verorten, doch Fans und aufmerksame Rezipienten wissen längst, daß die Band um Gitarrist Lanvall zu den eigenständigsten Melodic Metal-Acts überhaupt zählt. Die charakteristischen Melodiebögen, die opulenten Arrangements, der einmal mehr verbesserte Gesang Sabine Edelsbachers und die positive Ausstrahlung, die die Musik in Ton und Text von so vielen anderen abhebt: All das trägt seinen Teil dazu bei, daß man - sofern mit dem Oeuvre der Band vertraut - jederzeit hört, mit wem man es zu tun hat. Und dennoch erschließen sich EDENBRIDGE immer wieder neue Klangdimensionen. Jene fallen diesmal generell noch opulenter und voluminöser aus als in der Vergangenheit, Gäste wie Robbie Valentine oder THRESHOLDs Karl Groom sorgen für interessante Details, und mit Elementen wie dem ’James Bond’-Motiv im grandiosen ‘Terra Nova’ oder diversen weltmusikalischen Ausflügen im nicht minder begeisternden Titeltrack haben die Österreicher wieder echte Überraschungsmomente parat, ohne sich selbst auch nur eine Sekunde untreu zu werden. Auch Stücke wie ‘Nevermore’, das dynamische ‘See You Fading Far’ und die schönen Balladen ‘Taken Away’ und ‘The Most Beautiful Place’ halten den Standard und bereichern ein Album, wie es innerhalb des bandeigenen Stilkontextes kaum abwechslungsreicher sein könnte.Thomas Michel (10 Punkte)