Breakout Review (Album of the month)

Edenbridge                                                                                                                                         „The Bonding“       
Steamhammer /SPV                                                                                                                                           Das neue Werk der österreichischen Symphonic Metal Gruppe um Mastermind Lanvall und Sängerin Sabine Edelsbacher ließ lange auf sich warten. Als Grund wurden organisatorische Schwierigkeiten wie auch persönliche Tragödien angegeben. Es ist seht erfreulich, daß diese hoch talentierte Band dennoch wieder die Kurve gekriegt hat. Teile der Vorkommnisse wurden  textlich wie auch musikalisch auf „The Bonding“ umgesetzt. Somit hat dieses monumentale Machwerk einen aktuellen Bezug. Der größte Unterschied zu den vorigen Alben ist der Einsatz eines echten Orchesters. Dieses wird äußerst songdienlich und keineswegs zu dominant eingesetzt. Man hat hier wirklich das Gefühl, daß Rockband und klassisches Orchester an einem Strang ziehen. Dadurch wird die Atmosphäre noch dichter.  Schon mit dem Opener „Mystic River“ ziehen die Musiker alle Register. Hart aber melodiös  in der Grundstruktur wird das Lied durch einen ruhigen Mittelteil verziert. „Star-Crossed Dreamer“ ist eine wunderschöne Ballade mit tollen Gesangsharmonien. Fast schon irgendwie doomig kommt „Into The Sea Of Souls“ daher und erzeugt eine sehr dichte Stimmung. „Shadows Of My Memory“ ist wieder richtig  hart  und weist rasante Geigenläufe auf. Ein weiteres Highlight ist der Song „Death Is Not The End“. Mit ungeheurer Überzeugungskraft wird das sensible Thema umgesetzt. Sängerin Sabine Edelsbacher führt den Hörer mitreißend und auf höchst emotionale Weise durch die insgesamt neun, teils üppig ausufernden  Songs. Die Sängerin liefert eine wahre Glanzleistung ab. Langeweile kommt hier  an keiner Stelle auf und es lässt sich beim besten Willen auch kein Lückenfüller finden. Immer wieder wechseln knackige Gitarrenriffs mit dezenten Pianopassagen ab. Dann übernimmt wieder das Orchester die Führung. So wird das komplexe Textmaterial rund um das menschliche Dasein perfekt umgesetzt. Ein großes Lob geht auch an die Rhythmusabteilung: Der neue Mann am Viersaiter Wolfgang Rothbauer bildet zusammen mit Drummer Max Pointner die notwendige druckvolle Grundlage für die musikalischen Ausflüge. Den Höhepunkt findet man ganz am Ende in dem 15 minütigen Titelstück „The Bonding“. Gastsänger Erik Martensson (WET, Eclipse) glänzt zusammen mit Sabine Edelsbacher in einem unvergesslichen Duett. Angereichert mit Tempowechseln und zahlreichen Harmonievariationen sowie einem gefühlvollen Gitarrensolo fasst dieses Stück praktisch das ganze Album noch einmal zusammen. Ein kompositorisches Meisterwerk. Edenbridge gehören seit ihrer Geburtsstunde 1998 zu jenen Gruppen, welchen ich einen internationalen Durchbruch gönne. Mir ihrem bislang abwechslungsreichsten Album sollte ihnen dies auch gelingen. „The Bonding“ ist ohne wenn und aber ein echter Leckerbissen  für Liebhaber des Symphonie Metal geworden!                                                                                          Micha Weber