Slam Magazin Review

Edenbridge

The Bonding
Steamhammer/SPV

Mit diesem Album sollte, nein muss es endlich soweit sein: Dass EDENBRIDGE jene großflächige Aufmerksamkeit bekommt, die dieser fantastischen Band seit ihrem Bestehen zusteht. Trotz ihrer Pionierleistung im Female Fronted Symphonic Metal stets im Schatten der in den ersten zehn Jahren des Jahrtausends so groß gewordenen Truppen mit weiblicher Frontstimme zu stehen hat die Österreicher keineswegs aus der Bahn geworfen, im Gegenteil: Mastermind Lanvell lässt sich auch auf Studioalbum Nummer sieben nicht von Trends beeinflussen, verpasst EDENBRIDGE den typischen, mächtigen Sound und setzt das aus neun längeren Songs bestehende Werk mithilfe des Wiener Orchesters Klangvereinigung hervorragend in Szene. Dass Lanvall dessen Partituren selber schreibt, merkt man „The Bonding“ deutlich an – jede Nummer wirkt vollständig durchdacht und aus einem Guss. Ob die dann mächtig stampfend („The Invisible Force“) oder mit behutsamer Laut-Leise-Dynamik („Far Out Of Reach“) daherkommen, spielt hinsichtlich ihrer Qualität absolut keine Rolle. Dass Sängerin Sabine absolut perfekt zum gesamten Klanguniversum passt, sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt, wundern darf das keinen mehr. Besonders deutlich tritt das im opulenten, 15minütigen Albumcloser hervor, in dem sie sich die Gesangsspur mit Erik Martensson (WET, ECLIPSE) die Gesangsspur teilt. Zugegeben: Sofort genießbare Schnellkost waren EDENBRIDGE noch nie, das ist auch diesmal nicht der Fall. Die Songs brauchen schon ihre Zeit, bis sie sich in ihrer ganzen Pracht entfalten, aber wenn sie das mal tun: Mein lieber Schwan! Eine wahre Freude für die Ohren.

www.edenbridge.org

Bernhard Kleinbruckner (9,5)