Breakout Review

Österreichs Finest landen nun wohl mit ihrem mittlerweile fünften Album den großen Wurf. Massacre Records haben für eines ihrer Zugpferde weder Kosten noch Mühen gescheut. Und so wird der Bombast-Metal um Multiinstrumentalist Lanvall nicht nur von der Truppe selbst prima in Szene gesetzt, sondern Gastmusiker wie Robbie Valentine und Dennis Ward singen massig Backingvocals und Thresholds Karl Groom besorgte den Endmix in seinem Thin Ice Studio in England. Auch wenn epische Metal-Mini-Opern einen Teil des Albums ausmachen, so ist doch für jede Menge Abwechslung gesorgt. Es gibt eingängige Rocknummern wie "Flame Of Passion", ruhige Piano-Balladen à la "The Most Beautiful Place" und "Taken Away" und natürlich richtigen Metal-Bombast wie den Opener "Terranova" und das Titelstück "The Grand Design". Letztgenanntes kann man mit Fug und Recht als das Herzstück der CD betrachten. Auf zehn Minuten Länge gibt es, angelehnt an große Formationen wie Queen, Styx oder auch Nightwish, epischen Heavy Metal vom Feinsten. Besonders bemerkenswert ist der instrumentale Soloteil, der Bezug auf orientalische und asiatische Volksmusik nimmt. Tolles Stück! Doch mein persönliches Highlight heißt "On Top Of The World" und ist eher poppig ausgefallen. Abba goes Metal - tolle Idee. Sängerin Sabine Edelsbacher gefällt mir auf "The Grand Design" auch sehr, sie singt variantenreich und verzichtet durch häufige klare Vocals auf übermäßig überzogenen Operngesang, das steht ihr gut zu Gesicht. Auch die Aufmachung der neuen Scheibe ist stimmig, die Limited Edition wird ein 20-seitiges Booklet enthalten, in dem das interessante lyrische Konzept deutlich wird. Gestaltet hat dies, ebenso wie das tolle CD-Cover, der Künstler Thomas Ewerhard. Diesen Leckerbissen sollten sich Freunde bombastischer Rockmusik nicht entgehen lassen.

Andreas Witte