Rock It Review
Wertung: 8,5/10
Zu einem riesigen Fusion-Monster artete das sechste Werk der österreicherischen Gothic-Metaller EDENBRIDGE aus: Nicht nur, dass Fans der Combo auch hier wieder die bewährte Mischung aus Gothic Rock, Heavy Metal und Bombast vorfinden – darüber hinaus stammen die klassischen Zutaten diesmal nicht aus der Retorte, sondern von einem 65-köpfigen Sinfonieorchester aus Blut und Fleisch. Dabei dienen die sinfonisch-klassischen Elemente im Sound der Österreicher nie dem Selbstzweck egomanischer Selbstdarstellung – fügen sich im Gegenteil harmonisch und dezent in das Klangbild ein und lassen die Songs so in voller Blüte erschallen. Und wie gesagt: Musikalisch wird alles geboten, was den NIGHTWISH- und SAVATAGE-Fan einerseits sowie den Gothic-Rocker und den Klassik-Fetischisten andererseits gleichermaßen erfreut. Letztere dürften beim Intro „The Force Within“, dem wuchtigen „Whale Rider“ und der über zwölfminütigen Titel-Sinfonie ein feuchtes Höschen beklagen - die „Gotiker“ und HIM-Verehrer hingegen bei „Paramount“ und „Undying Devotion“. Und auch die Traditionallisten sollten ob solchen Ohrenfutters wie dem äußerst eingängigen „Shadowplay“ und dem hymnischen Headbanger „Place Of Higher Power“ rasch in ekstatische Verzückungen geraten. Tolle Produktion (Karl Groom/THRESHOLD), amtliches Mastering im Finnvox Studio (Mika Jussila/STRATOVARIUS/AVANTASIA) – Herz, was willst du mehr?
Andreas Schöwe